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Sonntag, 3. Januar 2016
Sonntag, 3. Januar 2016
In The Jungle The Panther sleeps tonight
Nun zunächst wie versprochen die längere Version unseres gestrigen Tages und gleich im Anschluss noch der heutige Tag hintendran, so dass ihr heute wesentlich mehr Fotos zu sehen bekommt.
Wir sind, wie ihr euch sicher gedacht habt, gut ins neue Jahr gekommen. Unser Gastgeber hat uns zwar angeboten, eine weitere Nacht umsonst bei ihm zu wohnen, damit wir doch noch ins Magic Kingdom gehen können. Aber wir sind ja hier, um etwas mehr von Florida zu sehen, also haben wir erneut unsere Sachen gepackt und sind wieder runter in den Süden von Florida gefahren.
Zunächst ging es noch einmal an die Ostküste von Florida, zum Cape Canaveral. Hier ist das Kennedy Space Visitor Center. Wir fuhren knapp 45 Minuten bis dahin und haben mal wieder 10 $ allein für den Parkplatz bezahlen dürfen. Als wir dann vorn am Eingang zum Space Center die Eintrittspreise gesehen haben, hat sich jedoch die Lust auf ein paar Raketen verzogen. Man wollte noch einmal 50 $ pro Person für den Eintritt haben. Das war uns für ein paar Raketen und Filmchen über Amerika und ihre Space Hero’s zu viel Geld. Auch war die Zeit knapp, mussten wir doch noch gut 4 h bis in den Süden Fahrtzeit einplanen.
Aber auch der Eingangsbereich vom Space Center ist nett gestaltet. Hier also mal ein paar Eindrücke:
Ein wenig geärgert haben wir uns aber schon darüber, dass wir nicht erst geschaut haben, was der Spaß kosten sollte. Immerhin haben wir eines auf unserer Reise begriffen: in den USA kostet einfach alles Geld – und zwar meist auch nicht wenig.
Da die Sonne mal wieder schien und es erneut gut 28 Grad waren, sind wir dennoch weiterhin gut gelaunt zur nächsten Attraktion auf dem Weg in die Everglades gefahren. Mitten im Niemandsland gibt es etwas, was wir uns mal ansehen wollten – Gatorland.
Wie der Name schon andeutet, ist es eine große Fläche mit sehr vielen kleinen und großen Alligatoren. Gatorland war ziemlich gut angelegt. Es gab neben ein paar Attraktionen für Touristen (mehr später) auch vieles für Klein und Groß zu sehen. Los ging es mit verschiedenen Becken für jeweils ähnlich große Alligatoren.
Da es hier auch Futter zu kaufen gab, welches man an die Krokos verfüttern durfte, tummelten sich hier neben den eigentlichen Hauptakteuren auch sehr viele Vögel unterschiedlicher Größe die mit den Alligatoren um die Wette stritten.
Für Kinder gab es, in der Hitze von Florida durchaus sinnvoll, eine Spielfläche mit verschiedenen Wasserspielen. Besonders witzig fanden wir hier einen Ganzkörperfön, ähnlich einer Autowaschanlage, in dem die Kids wieder trockengepustet werden konnten.
Auf dem Rundweg um die verschiedenen Gehege, mit verschiedenen Tieren (Emus, Waschbären, Rehe und natürlich sämtliche Krokodilarten) gab es dann auch noch weitere Attraktionen für die Besucher. So konnte man zum Beispiel mit Gurten an Hochseilen über die großen Krokodilteiche fliegen.
Zu jedem guten Krokodilpark gehört auch eines – Gator-Wrestling. Eine solche Show wurde auch hier gezeigt, eigentlich ganz gut gemacht. Ausgebildete Trainer haben sich hier für die Zuschauer mit einigen Krokodilen gemessen. Es war schon spannend zu sehen, besonders als sie ein Krokodil auf den Rücken gedreht haben. Das Krokodil hat sich tatsächlich nicht mehr bewegt, es ist in eine Art Schockstarre gefallen und war wie tot.
Hier dann noch ein paar weitere Impressionen von den großen Tieren.
Auch gab es hier ein paar seltene Albino-Krokos.
Highlight dieses Gatorland war die Raubtierfütterung, das sogenannte Gator Jumparoo. Besonders gespannt waren hier neben den Menschen wieder einmal die Vögel.
Die Fütterung erfolgte in der Form, dass Hühnchenstücke aufgehangen wurden und die Krokodile sind aus dem Wasser gesprungen, um an die Hühner zu gelangen. Das war ebenfalls recht beeindruckend, wenn auch die Show drum herum mal wieder etwas ‚pathetic‘ war. Aber so sind sie, die Amis .
Auch für uns gab es dann auf der Weiterfahrt Hühnchen, allerdings in der frittierten Form. Wir hatten wenig Alternativen, denn je weiter Richtung Everglades man fährt, desto mehr schwindet die Zivilisation.
Nach dieser Stärkung ging es dann mittlerweile im Dunkeln immer weiter durch die Wildnis. Wie sehr man außerhalb der Zivilisation war merkten wir dann, als wir komische Warnschilder am Straßenrand gesehen haben, die auf folgendes aufmerksam gemacht haben:
Ja, auch wir waren sehr erstaunt, aber hier unten gibt es in der Tat rund 200 braune wildlebende Florida-Panther. Wir hatten erheblichen Respekt davor, aus Versehen einen zu überfahren, dass wir im Schneckentempo weitergefahren sind und nun auch wieder hellwach waren. Aber es ist alles gut gegangen, wir haben keinen Panther gesehen.
Je weiter südlich wir kamen, desto schwieriger wurde es dann aber mit der Sicht. Das lag nicht nur an der völligen Dunkelheit, die es mangels Straßenbeleuchtung und mangels Zivilisation hier gibt, sondern vor allem auch an der stetig zunehmenden Luftfeuchtigkeit. Bei knapp 100% Luftfeuchtigkeit, die bei unserer Ankunft gestern herrschte, sind die Scheiben des Autos von außen beschlagen. Das lag sicher auch daran, dass wir es im Auto gut runterklimatisiert hatten und der Temperaturunterschied die Scheiben zum beschlagen brachte. Aber die Autofahrt wurde so zu einer unfreiwillig sehr spannenden Nummer.
In einem der wenigen halbwegs bezahlbaren und nicht ausgebuchten Motels hier in den Everglades angekommen, hat uns dann doch noch einmal überrascht, wie viel Geld man für schlechtes wohnen ausgeben kann. Unser Motel hat angeblich 3 Sterne, ist auch von außen ganz nett gemacht, aber das Zimmer ist wirklich nicht besonders gut. Wir haben zwar Platz, 2 große Doppelbetten, eine Klimaanlage und 2 Waschbecken, aber die guten Zeiten sind hier schon lange vorbei. Es riecht sehr muffig, was auch den 97% Luftfeuchtigkeit hier unten geschuldet sein kann. Alles ist abgewohnt, muffig und macht keinen schönen Eindruck. Aber da es nur für 2 Nächte sein sollte (und dafür immerhin stolze 340 $ in total gekostet hat), haben wir uns hier irgendwie arrangiert. Mit 2 Dosenbier von der Tankstelle (das einzige Ding, was um die Zeit gestern noch offen war) ging es dann auch ziemlich übermüdet ins Bett.
Wir haben dann eigentlich doch ganz gut geschlafen. Die Klimaanlage macht es erträglich, denn die Luftfeuchtigkeit hat auch das Durchatmen erschwert. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass dieses Motel nicht einmal Frühstück anbietet und es im Ort auch nix zum Frühstücken gibt, so dass wir mit etwas Orangensaft und trockenen Crackern gestärkt zu unserer Expedition in die Everglades aufgebrochen sind. Ich wollte ja gern eine Kajak-Tour machen, aber die Preise für geführte Kajak-Touren waren happig. Hier wollte man zwischen 70 $ und 90 $ Touren verkaufen, bei denen aber das Paddeln dann doch allein gemacht werden musste. Um uns zu orientieren, sind wir zunächst in das Visitor Center des Everglades Nationalparks gefahren. Hier hat man uns gesagt, dass zwischen 40-60% aller Allein-Reisenden-Kajaker abends wieder von den Park Rangern gerettet werden müssen, da sie sich in den Mangroven ohne Kompass und Ortskenntnisse hoffnungslos verirren. Da wir dieses Schicksal nicht teilen wollten, haben wir eine Alternative gesucht – und gefunden. Die Park Ranger bieten Bootstouren durch die Salzwasser-Mangroven an. Die Süßwasser-Mangroven können nur mit Airbooten oder kleineren Booten befahren werden. Da gleich 5 Minuten nach unserer Ankunft eine solche Tour startete, haben wir diese für erschwingliche 35 $ pro Person für knapp 2 h gebucht. Und da es sehr früh war, haben wir eine Privat-Boottour bekommen . Wir waren die einzigen Gäste:
Somit haben sich die beiden Park Ranger richtig gut auf uns eingestellt. Wir sind erst durch seichteres wärmeres Gewässer gefahren und haben am Morgen mehrere Delfine um unser Boot herum gesehen. Das war schon sehr beeindruckend. Leider waren wir so aufgeregt, dass wir keine Bilder gemacht haben. Sorry für euch Leser.
Weiter ging es dann vorbei an den verschiedenen Mongroven-Arten (weiße, rote, schwarze).
Weiter draußen, wo die kleineren Boote und die Paddler eher seltener hinkommen, haben wir dann die sogenannten ‚Snow-Birds‘ gesehen. Das ist keine spezielle Vogelart, sondern so werden die Vögel von den Park Rangern genannt, die im Winter aus dem Norden in den warmen Süden fliegen, um auf einer Mangroven Insel den Strand und die hier im flachen Wasser zu genüge zu findenden Fische für sich einzunehmen. Die Scharen dieser Vögel waren beeindruckend. Hier zum Beispiel eine Insel mit Unmengen an weißen Pelikanen
Dank der Guides sind wir sehr nah an diese Tiere herangekommen. Wir haben auch vieles über die hier lebenden Tierarten, besonderes die Vögel und Fische, gelernt.
Hier mal noch eine Nahaufnahme der Mangroven, deren Wurzeln wie Strohhalme aus dem Boden wachsen, damit sie hierüber Luft ziehen können.
Das Wetter klarte auf und wir sind nach unserer Bootstour auf und nach einem kurzen Stopp in unserem Motel ging es weiter.
Da es weiterhin nix zu Essen für uns gab, mussten wir wohl oder übel rund 40 Minuten weiter an die Küste nach Naples fahren. Hier gibt es Zivilisation und Essen . Nach einer Stärkung im ersten Laden, der auftauchte (Dunkin Donuts) ging es dann weiter zu einem weiteren kleineren Nationalpark – dem Corkscrew Swamp.
Zunächst wurden wir auch hier wieder auf die Panther aufmerksam gemacht.
Der Corkscrew Swamp ist ein knapp 4 km langer Pfad aus Holz auf Stehlen, der sich durch einen Sumpf erstreckt. Hier ist man wieder weit weg von der Zivilisation und kann in Ruhe die vielen Tiere in freier Wildbahn erleben, wenn man sich denn ruhig verhält. Das Wetter war spitze, die Sonne schien und es war erneut sehr warm. Auch sonst war fast niemand auf dem Pfad unterwegs, denn 4 km am Stück laufen ist für einen Amerikaner schon eine unerträgliche Zumutung.
Der Sumpf ist ziemlich beeindruckend gewesen. Teilweise ging man durch weitere Felder, bei denen man die größeren Adler, Geier und sonstige Vögel beobachten konnte, teilweise ging man auch durch dichtes Gehölz, welches unter Wasser stand.
Besonders oft hat man Geckos aller Art gesehen, die auf den warmen Holzbohlen in der Sonne gelegen haben.
Weiter durch das Sumpfland haben wir richtig viele Fotos gemacht, die nur schwer wiedergeben, wie es dort war. Hier dennoch ein Versuch.
Immer mal wieder haben wir Tiere entdeckt und diese auch knipsen können. Hier eine kleine Auswahl der Fotos, die Sebi dann dank guter Kamera mit Zoom von ihnen gemacht hat.
Der Weg war wirklich sehr schön angelegt, ich weiß nicht so ganz, ob man das wirklich auf den Fotos erkennt. Hier noch ein letztes Bild kurz vor dem Ausgang.
Da es erst 16 Uhr war, wollten wir noch nicht zurück. Wir sind daher auf dem Weg zurück in die Everglades noch kurz weiter in den Süden nach Marco Island gefahren. Hier wollten wir den Sonnenuntergang am Strand genießen. Allerdings war das nicht so einfach, denn der Strand auf Marco Island ist tatsächlich nur den Privilegierten zugänglich. Sämtliche Strandzugänge waren gesperrt und nur Anwohnern zugänglich. Aber einen öffentlichen Strand gab es, der hat aber leider keinen direkten Meerblick gehabt. Dennoch haben wir hier ein Foto für euch gemacht.
Auf dem Rückweg konnten wir von der Brücke, die zur Insel führt, dann doch noch ein schönes Bild vom Sonnenuntergang für euch knipsen.
Die Viertelstunde des Sonnenuntergangs haben wir auf der Brücke gestanden und sind dann hier im Ort zu einem Dinner-Lokal gefahren, welches uns von den Park Rangern empfohlen wurde. Hier gehen die Anwohner essen und hier gibt es die hier täglich gefangenen berühmten Stone Crabs.
Der Camellia Street Grill lag richtig schön am Wasser. Es gab eine große Außenfläche mit einem Feuer und einer Bar und einen Terrassenbereich, der mit Gaze Schutz vor den vielen Moskitos birgt. Wir haben einen schönen Platz bekommen, wurden aber dennoch von den blutdurstigen Moskitos gebissen.
Zu Essen gab es dann Spezialitäten aus der Region. Sebi hatte einen Salat mit Krokodil-Fleisch. Ich habe mich an die Krabben getraut, die es mit Grillgemüse und Reis gab. Beides war sehr gut, wobei die Krabben nicht einfach zu essen waren. Man musste die Scheren mit einem Nussknacker brechen und dann mit einem Piekser das Krabbenfleisch rauspulen. Es ist mir gelungen, aber ab und zu habe ich dann doch noch auf ein Stück Schale gebissen.
Nachdem wir mehr oder weniger vorsichtig alles aufgegessen hatten, gab es noch ein Stück Key Lime Pie, ein Limettenkuchen der ebenfalls beliebt ist in dieser Region hier. Alles sehr lecker, aber auch wiedermal kostspielig. Dennoch ein unvergessliches Abendessen .
Nun sitzen wir hier in der Lobby des Motels – in den Zimmern gibt es kein W-Lan und haben euch diesen langen Bericht geschrieben.
Wir haben gelesen, dass es mittlerweile sehr kalt geworden ist in Deutschland. Wir senden euch auf diesem Wege hoffentlich etwas Wärme nach Hause. Für uns ist jetzt auch schon der halbe Urlaub vorbei. Morgen geht es dann die Westküste weiter nach Norden. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir in St. Pete’s Beach und erkunden von dort die noblere Westküste. Wir hoffen doch, dass das Motel auch etwas mehr Luxus zu bieten hat, als dieses hier.
Warme und liebe Grüße aus der Wildnis!
Wir sind, wie ihr euch sicher gedacht habt, gut ins neue Jahr gekommen. Unser Gastgeber hat uns zwar angeboten, eine weitere Nacht umsonst bei ihm zu wohnen, damit wir doch noch ins Magic Kingdom gehen können. Aber wir sind ja hier, um etwas mehr von Florida zu sehen, also haben wir erneut unsere Sachen gepackt und sind wieder runter in den Süden von Florida gefahren.
Zunächst ging es noch einmal an die Ostküste von Florida, zum Cape Canaveral. Hier ist das Kennedy Space Visitor Center. Wir fuhren knapp 45 Minuten bis dahin und haben mal wieder 10 $ allein für den Parkplatz bezahlen dürfen. Als wir dann vorn am Eingang zum Space Center die Eintrittspreise gesehen haben, hat sich jedoch die Lust auf ein paar Raketen verzogen. Man wollte noch einmal 50 $ pro Person für den Eintritt haben. Das war uns für ein paar Raketen und Filmchen über Amerika und ihre Space Hero’s zu viel Geld. Auch war die Zeit knapp, mussten wir doch noch gut 4 h bis in den Süden Fahrtzeit einplanen.
Aber auch der Eingangsbereich vom Space Center ist nett gestaltet. Hier also mal ein paar Eindrücke:
Ein wenig geärgert haben wir uns aber schon darüber, dass wir nicht erst geschaut haben, was der Spaß kosten sollte. Immerhin haben wir eines auf unserer Reise begriffen: in den USA kostet einfach alles Geld – und zwar meist auch nicht wenig.
Da die Sonne mal wieder schien und es erneut gut 28 Grad waren, sind wir dennoch weiterhin gut gelaunt zur nächsten Attraktion auf dem Weg in die Everglades gefahren. Mitten im Niemandsland gibt es etwas, was wir uns mal ansehen wollten – Gatorland.
Wie der Name schon andeutet, ist es eine große Fläche mit sehr vielen kleinen und großen Alligatoren. Gatorland war ziemlich gut angelegt. Es gab neben ein paar Attraktionen für Touristen (mehr später) auch vieles für Klein und Groß zu sehen. Los ging es mit verschiedenen Becken für jeweils ähnlich große Alligatoren.
Da es hier auch Futter zu kaufen gab, welches man an die Krokos verfüttern durfte, tummelten sich hier neben den eigentlichen Hauptakteuren auch sehr viele Vögel unterschiedlicher Größe die mit den Alligatoren um die Wette stritten.
Für Kinder gab es, in der Hitze von Florida durchaus sinnvoll, eine Spielfläche mit verschiedenen Wasserspielen. Besonders witzig fanden wir hier einen Ganzkörperfön, ähnlich einer Autowaschanlage, in dem die Kids wieder trockengepustet werden konnten.
Auf dem Rundweg um die verschiedenen Gehege, mit verschiedenen Tieren (Emus, Waschbären, Rehe und natürlich sämtliche Krokodilarten) gab es dann auch noch weitere Attraktionen für die Besucher. So konnte man zum Beispiel mit Gurten an Hochseilen über die großen Krokodilteiche fliegen.
Zu jedem guten Krokodilpark gehört auch eines – Gator-Wrestling. Eine solche Show wurde auch hier gezeigt, eigentlich ganz gut gemacht. Ausgebildete Trainer haben sich hier für die Zuschauer mit einigen Krokodilen gemessen. Es war schon spannend zu sehen, besonders als sie ein Krokodil auf den Rücken gedreht haben. Das Krokodil hat sich tatsächlich nicht mehr bewegt, es ist in eine Art Schockstarre gefallen und war wie tot.
Hier dann noch ein paar weitere Impressionen von den großen Tieren.
Auch gab es hier ein paar seltene Albino-Krokos.
Highlight dieses Gatorland war die Raubtierfütterung, das sogenannte Gator Jumparoo. Besonders gespannt waren hier neben den Menschen wieder einmal die Vögel.
Die Fütterung erfolgte in der Form, dass Hühnchenstücke aufgehangen wurden und die Krokodile sind aus dem Wasser gesprungen, um an die Hühner zu gelangen. Das war ebenfalls recht beeindruckend, wenn auch die Show drum herum mal wieder etwas ‚pathetic‘ war. Aber so sind sie, die Amis .
Auch für uns gab es dann auf der Weiterfahrt Hühnchen, allerdings in der frittierten Form. Wir hatten wenig Alternativen, denn je weiter Richtung Everglades man fährt, desto mehr schwindet die Zivilisation.
Nach dieser Stärkung ging es dann mittlerweile im Dunkeln immer weiter durch die Wildnis. Wie sehr man außerhalb der Zivilisation war merkten wir dann, als wir komische Warnschilder am Straßenrand gesehen haben, die auf folgendes aufmerksam gemacht haben:
Ja, auch wir waren sehr erstaunt, aber hier unten gibt es in der Tat rund 200 braune wildlebende Florida-Panther. Wir hatten erheblichen Respekt davor, aus Versehen einen zu überfahren, dass wir im Schneckentempo weitergefahren sind und nun auch wieder hellwach waren. Aber es ist alles gut gegangen, wir haben keinen Panther gesehen.
Je weiter südlich wir kamen, desto schwieriger wurde es dann aber mit der Sicht. Das lag nicht nur an der völligen Dunkelheit, die es mangels Straßenbeleuchtung und mangels Zivilisation hier gibt, sondern vor allem auch an der stetig zunehmenden Luftfeuchtigkeit. Bei knapp 100% Luftfeuchtigkeit, die bei unserer Ankunft gestern herrschte, sind die Scheiben des Autos von außen beschlagen. Das lag sicher auch daran, dass wir es im Auto gut runterklimatisiert hatten und der Temperaturunterschied die Scheiben zum beschlagen brachte. Aber die Autofahrt wurde so zu einer unfreiwillig sehr spannenden Nummer.
In einem der wenigen halbwegs bezahlbaren und nicht ausgebuchten Motels hier in den Everglades angekommen, hat uns dann doch noch einmal überrascht, wie viel Geld man für schlechtes wohnen ausgeben kann. Unser Motel hat angeblich 3 Sterne, ist auch von außen ganz nett gemacht, aber das Zimmer ist wirklich nicht besonders gut. Wir haben zwar Platz, 2 große Doppelbetten, eine Klimaanlage und 2 Waschbecken, aber die guten Zeiten sind hier schon lange vorbei. Es riecht sehr muffig, was auch den 97% Luftfeuchtigkeit hier unten geschuldet sein kann. Alles ist abgewohnt, muffig und macht keinen schönen Eindruck. Aber da es nur für 2 Nächte sein sollte (und dafür immerhin stolze 340 $ in total gekostet hat), haben wir uns hier irgendwie arrangiert. Mit 2 Dosenbier von der Tankstelle (das einzige Ding, was um die Zeit gestern noch offen war) ging es dann auch ziemlich übermüdet ins Bett.
Wir haben dann eigentlich doch ganz gut geschlafen. Die Klimaanlage macht es erträglich, denn die Luftfeuchtigkeit hat auch das Durchatmen erschwert. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass dieses Motel nicht einmal Frühstück anbietet und es im Ort auch nix zum Frühstücken gibt, so dass wir mit etwas Orangensaft und trockenen Crackern gestärkt zu unserer Expedition in die Everglades aufgebrochen sind. Ich wollte ja gern eine Kajak-Tour machen, aber die Preise für geführte Kajak-Touren waren happig. Hier wollte man zwischen 70 $ und 90 $ Touren verkaufen, bei denen aber das Paddeln dann doch allein gemacht werden musste. Um uns zu orientieren, sind wir zunächst in das Visitor Center des Everglades Nationalparks gefahren. Hier hat man uns gesagt, dass zwischen 40-60% aller Allein-Reisenden-Kajaker abends wieder von den Park Rangern gerettet werden müssen, da sie sich in den Mangroven ohne Kompass und Ortskenntnisse hoffnungslos verirren. Da wir dieses Schicksal nicht teilen wollten, haben wir eine Alternative gesucht – und gefunden. Die Park Ranger bieten Bootstouren durch die Salzwasser-Mangroven an. Die Süßwasser-Mangroven können nur mit Airbooten oder kleineren Booten befahren werden. Da gleich 5 Minuten nach unserer Ankunft eine solche Tour startete, haben wir diese für erschwingliche 35 $ pro Person für knapp 2 h gebucht. Und da es sehr früh war, haben wir eine Privat-Boottour bekommen . Wir waren die einzigen Gäste:
Somit haben sich die beiden Park Ranger richtig gut auf uns eingestellt. Wir sind erst durch seichteres wärmeres Gewässer gefahren und haben am Morgen mehrere Delfine um unser Boot herum gesehen. Das war schon sehr beeindruckend. Leider waren wir so aufgeregt, dass wir keine Bilder gemacht haben. Sorry für euch Leser.
Weiter ging es dann vorbei an den verschiedenen Mongroven-Arten (weiße, rote, schwarze).
Weiter draußen, wo die kleineren Boote und die Paddler eher seltener hinkommen, haben wir dann die sogenannten ‚Snow-Birds‘ gesehen. Das ist keine spezielle Vogelart, sondern so werden die Vögel von den Park Rangern genannt, die im Winter aus dem Norden in den warmen Süden fliegen, um auf einer Mangroven Insel den Strand und die hier im flachen Wasser zu genüge zu findenden Fische für sich einzunehmen. Die Scharen dieser Vögel waren beeindruckend. Hier zum Beispiel eine Insel mit Unmengen an weißen Pelikanen
Dank der Guides sind wir sehr nah an diese Tiere herangekommen. Wir haben auch vieles über die hier lebenden Tierarten, besonderes die Vögel und Fische, gelernt.
Hier mal noch eine Nahaufnahme der Mangroven, deren Wurzeln wie Strohhalme aus dem Boden wachsen, damit sie hierüber Luft ziehen können.
Das Wetter klarte auf und wir sind nach unserer Bootstour auf und nach einem kurzen Stopp in unserem Motel ging es weiter.
Da es weiterhin nix zu Essen für uns gab, mussten wir wohl oder übel rund 40 Minuten weiter an die Küste nach Naples fahren. Hier gibt es Zivilisation und Essen . Nach einer Stärkung im ersten Laden, der auftauchte (Dunkin Donuts) ging es dann weiter zu einem weiteren kleineren Nationalpark – dem Corkscrew Swamp.
Zunächst wurden wir auch hier wieder auf die Panther aufmerksam gemacht.
Der Corkscrew Swamp ist ein knapp 4 km langer Pfad aus Holz auf Stehlen, der sich durch einen Sumpf erstreckt. Hier ist man wieder weit weg von der Zivilisation und kann in Ruhe die vielen Tiere in freier Wildbahn erleben, wenn man sich denn ruhig verhält. Das Wetter war spitze, die Sonne schien und es war erneut sehr warm. Auch sonst war fast niemand auf dem Pfad unterwegs, denn 4 km am Stück laufen ist für einen Amerikaner schon eine unerträgliche Zumutung.
Der Sumpf ist ziemlich beeindruckend gewesen. Teilweise ging man durch weitere Felder, bei denen man die größeren Adler, Geier und sonstige Vögel beobachten konnte, teilweise ging man auch durch dichtes Gehölz, welches unter Wasser stand.
Besonders oft hat man Geckos aller Art gesehen, die auf den warmen Holzbohlen in der Sonne gelegen haben.
Weiter durch das Sumpfland haben wir richtig viele Fotos gemacht, die nur schwer wiedergeben, wie es dort war. Hier dennoch ein Versuch.
Immer mal wieder haben wir Tiere entdeckt und diese auch knipsen können. Hier eine kleine Auswahl der Fotos, die Sebi dann dank guter Kamera mit Zoom von ihnen gemacht hat.
Der Weg war wirklich sehr schön angelegt, ich weiß nicht so ganz, ob man das wirklich auf den Fotos erkennt. Hier noch ein letztes Bild kurz vor dem Ausgang.
Da es erst 16 Uhr war, wollten wir noch nicht zurück. Wir sind daher auf dem Weg zurück in die Everglades noch kurz weiter in den Süden nach Marco Island gefahren. Hier wollten wir den Sonnenuntergang am Strand genießen. Allerdings war das nicht so einfach, denn der Strand auf Marco Island ist tatsächlich nur den Privilegierten zugänglich. Sämtliche Strandzugänge waren gesperrt und nur Anwohnern zugänglich. Aber einen öffentlichen Strand gab es, der hat aber leider keinen direkten Meerblick gehabt. Dennoch haben wir hier ein Foto für euch gemacht.
Auf dem Rückweg konnten wir von der Brücke, die zur Insel führt, dann doch noch ein schönes Bild vom Sonnenuntergang für euch knipsen.
Die Viertelstunde des Sonnenuntergangs haben wir auf der Brücke gestanden und sind dann hier im Ort zu einem Dinner-Lokal gefahren, welches uns von den Park Rangern empfohlen wurde. Hier gehen die Anwohner essen und hier gibt es die hier täglich gefangenen berühmten Stone Crabs.
Der Camellia Street Grill lag richtig schön am Wasser. Es gab eine große Außenfläche mit einem Feuer und einer Bar und einen Terrassenbereich, der mit Gaze Schutz vor den vielen Moskitos birgt. Wir haben einen schönen Platz bekommen, wurden aber dennoch von den blutdurstigen Moskitos gebissen.
Zu Essen gab es dann Spezialitäten aus der Region. Sebi hatte einen Salat mit Krokodil-Fleisch. Ich habe mich an die Krabben getraut, die es mit Grillgemüse und Reis gab. Beides war sehr gut, wobei die Krabben nicht einfach zu essen waren. Man musste die Scheren mit einem Nussknacker brechen und dann mit einem Piekser das Krabbenfleisch rauspulen. Es ist mir gelungen, aber ab und zu habe ich dann doch noch auf ein Stück Schale gebissen.
Nachdem wir mehr oder weniger vorsichtig alles aufgegessen hatten, gab es noch ein Stück Key Lime Pie, ein Limettenkuchen der ebenfalls beliebt ist in dieser Region hier. Alles sehr lecker, aber auch wiedermal kostspielig. Dennoch ein unvergessliches Abendessen .
Nun sitzen wir hier in der Lobby des Motels – in den Zimmern gibt es kein W-Lan und haben euch diesen langen Bericht geschrieben.
Wir haben gelesen, dass es mittlerweile sehr kalt geworden ist in Deutschland. Wir senden euch auf diesem Wege hoffentlich etwas Wärme nach Hause. Für uns ist jetzt auch schon der halbe Urlaub vorbei. Morgen geht es dann die Westküste weiter nach Norden. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir in St. Pete’s Beach und erkunden von dort die noblere Westküste. Wir hoffen doch, dass das Motel auch etwas mehr Luxus zu bieten hat, als dieses hier.
Warme und liebe Grüße aus der Wildnis!
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